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100 Jahre E+S Rück­versicherung AG

Veränderung der deutschen Rück­versiche­rungs­land­schaft

Zu den prominenten Namen, die verloren gingen, gehörten Bayerische Rück, Frankona Rück, Aachener Rück und später noch Gerling Globale Rück. Für manche global tätigen Rückversicherer hatte der deutsche Markt nicht mehr die höchste Priorität. Als Folge dieser Entwicklung verloren viele deutsche Erstversicherer ihre traditionellen Rückversicherungspartner und mussten sich nach neuen Verbindungen umsehen.

Die E+S Rück nutzte diese Gelegenheit. Mit ihrer neuen Positionierung als „Rückversicherer für Deutschland“ unter dem Vorstandsvorsitzenden Wilhelm Zeller konnte sie in die Lücke stoßen, die der Rückzug etlicher etablierter Rückversicherer entstehen ließ. Seit Mitte der 1990er-Jahre baute sie ihr Geschäftsvolumen speziell bei den Versicherungsvereinen auch außerhalb des Aktionärskreises kräftig aus und wurde zu einer der ersten Adressen im deutschen Markt. Die Bruttoprämien stiegen von 1996 bis 2006 (auch durch die Hinzunahme des Deutschlandgeschäfts der Hannover Rück nach der Neupositionierung) um 55 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro.  

Das starke Wachstum der E+S Rück beruhte dabei nicht auf Übernahmen von anderen Rückversicherern, sondern es geschah weitgehend aus eigener Kraft. Während im internationalen Rückversicherungsmarkt in dieser Zeit Unternehmenskäufe und Fusionen an der Tagesordnung waren, setzte die E+S Rück auf organisches Wachstum.

Das Unternehmen profilierte sich bei den Kunden als Spezialanbieter für Deutschland und konnte dabei gleichzeitig auch auf die Stärke der Muttergesellschaft verweisen: „Die E+S Rück ist eingebettet in die fünftgrößte Rückversicherungsgruppe der Welt“, hieß es 1996 in einer Unternehmensbroschüre. Über die gruppeninternen Retrozessionsvereinbarungen war sie mit dem internationalen Geschäft der Hannover Rück verbunden, und sie erhielt das gleiche gute Finanzstärke-Rating von den großen Ratingagenturen wie ihre Mutter.

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