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100 Jahre E+S Rück­versicherung AG

Neue Aktionärs­struktur:
Funda­ment für den Aufstieg

Seit der Gründung im Jahr 1923 hatte der Gerling-Konzern das Geschäft der Eisen und Stahl dominiert. Nun zog er sich aus dem Unternehmen zurück. Gerling brauchte Kapital, um Verluste im US-Geschäft auszugleichen. Daher verkaufte der Gerling-Konzern seinen Anteil von 37 Prozent an den Haftpflichtverband. Nach 43 Jahren war damit die Ära Gerling bei der Eisen und Stahl beendet.

Mit dem Rückzug Gerlings wurde der Weg frei für eine Neuaufstellung der Gesellschaft, die längst nicht mehr allein auf das Geschäft der Muttergesellschaft fixiert war, sondern auch die Beziehungen zu anderen Versicherern in den letzten Jahren stetig ausgebaut hatte.

Cover Geschäftsbericht Eisen und Stahl 1966
Der erste Geschäftsbericht der Eisen und Stahl aus Hannover

Bei der Neustrukturierung des Aktionärskreises kam der Haftpflichtverband unter dem damaligen Vorstandsvorsitzenden Hans Deckelmann auf eine Idee, die sich im Nachhinein als geniale Erfolgsformel für den zukünftigen Aufstieg des Unternehmens herausstellen sollte. Den frei gewordenen Anteil des Gerling-Konzerns verteilte man an acht Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit, die damit zu Aktionären der Eisen und Stahl wurden:

  • Concordia Feuer Versicherungs-Gesellschaft a.G., Hannover
  • Feuerschadenverband V.a.G., Bochum
  • Gothaer Versicherungsbank V.V.a.G, Köln
  • Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands auf Gegenseitigkeit, Coburg
  • Karlsruher Versicherungsverein a. G, Karlsruhe
  • KRAVAG Versicherungsverband des deutschen Kraftverkehrs V.a.G, Hamburg
  • Landwirtschaftlicher Haftpflichtversicherungsverein für Schleswig-Holstein, Itzehoe
  • Landwirtschaftlicher Versicherungsverein a.G., Münster

Mit dieser Erweiterung des Aktionärskreises sicherte sich die Eisen und Stahl die Basis für ihren künftigen Erfolg. Das Aktionärsgeschäft ist – mittlerweile in veränderter Zusammensetzung – bis heute das Fundament für die Spitzenposition des Unternehmens im deutschen Markt. Denn man schuf damit die Bindung zu genau den Unternehmen, die in der Autoversicherung von der Aufhebung des Einheitstarifs im Jahr 1962 besonders profitierten. Das waren nämlich vor allem die meist kostengünstig arbeitenden Versicherungsvereine, die in der Wachstumssparte Kfz über die nächsten Jahrzehnte immer größere Marktanteile eroberten. Die Eisen und Stahl hatte 1966 mit der Erweiterung des Aktionärskreises auf die zukunftsträchtigsten Versicherer im deutschen Markt gesetzt – eine Strategie, die bis heute reiche Früchte trägt.

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