Deutschland im Griff der Hyper-Inflation
Die Niederlage des Deutschen Kaiserreiches im Ersten Weltkrieg hinterließ das Land nach 1918 mit einem gewaltigen Schuldenberg. Hohe Reparationszahlungen waren an die Siegermächte zu leisten. Deutschlands Wirtschaft lag in Scherben, der Staat war pleite. Damit die junge Weimarer Republik dennoch ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen konnte, druckte sie in großem Maßstab Geld. In Deutschland explodierte deshalb die Inflation. Der Preis für ein Ei lag etwa am 9. Juni 1923 bereits bei 800 Mark. Am 2. Dezember kostete es 320 Milliarden Mark. Die Menschen rechneten bald in Bündeln statt Scheinen. Geld wurde in Schubkarren transportiert, Bündel als Heizmaterial zweckentfremdet, die Rückseite als Schmierpapier benutzt.
Die Inflation geriet damals zum deutschen Trauma. Über Nacht schmolzen alle finanziellen Rücklagen. Die Kriegsanleihen an den Staat, die viele Menschen von 1914 bis 1918 gezeichnet hatten, waren wertlos. Es kam zu Massenverelendung in Deutschland. Mit der Einführung der Rentenmark im November 1923 und später der Reichsmark im Oktober 1924 machte der Staat der Inflation mit einem radikalen Währungsschnitt dann ein Ende.